Zugversuche
Zur eingehenden Untersuchung der Verkehrssicherheit von Bäumen werden bereits seit etwa 25 Jahren sogenannte Zugversuche durchgeführt. Hierbei werden über ein in der Krone befestigtes Seil vergleichsweise geringe Zugbelastungen auf den Baum ausgeübt. Während der Baum einer zunehmenden Last ausgesetzt wird, reagieren Stamm und Wurzelplatte mit geringfügigen Verformungen, die für das menschliche Auge unsichtbar bleiben, jedoch durch hoch auflösende Messgeräte erfasst werden. Drei Messwerte werden kontinuierlich aufgezeichnet:
- die auf den Baum einwirkende Kraft,
- die Dehnung oder Stauchung der Randfasern im Stamm und
- die Neigung der Wurzelplatte.
Diese Messdaten können elektronisch gespeichert und an einem Computer überwacht werden. So kann sichergestellt werden, dass der untersuchte Baum nicht "überlastet" wird und in seiner tragenden Struktur sowie an Rinde und Wurzeln unbeschädigt bleibt. Jeder Zugversuch wird bei vergleichsweise geringen Reaktionen des Baumes beendet.
Die Messergebnisse werden anschließend in der speziell dafür entwickelten Spezialsoftware ArboStat ausgewertet. Dabei werden die auf den Baum einwirkenden Windlasten, die Materialeigenschaften des grünen Holzes und die Geometrie des belasteten Stammes berücksichtigt (s. auch unsere pdf-downloads zu diesem Thema).
Diese Geräte kommen dabei zum Einsatz:
- Dehnungsmessgeräte (Bruchsicherheit des Stammes), Messgenauigkeit 1/1000 mm
- Neigungsmessgeräte (Kippsicherheit der Wurzeln) , Messgenauigkeit 1/ 500 °
- Zugkraftmessgerät (Seilzugkraft und Seilwinkel), Messgenauigkeit 10 daN (kp)
- Laserhöhenmessgeräte